Mittwoch, November 05, 2008

Barack for President

Immerhin, nachdem ja anfangs jeder interessante Staat "too close to call" war - verzieht sich der Rauch. Obama gewinnt Pennsylvania, wo McCain besonders viel Kraft investiert hatte und nach aktuellen Agenturmeldungen auch den Battleground State Ohio. Das war es eigentlich auch schon, denn den Rest hat er sowieso sicher...

Es scheint, als würde sich wirklich ein Erdrutschsieg andeuten für die Demokraten.

Zur Überbrückung gibt es im Livestream von der Tagesschau eine aktuelle Runde D-Promis, also Wolfgang Fierek, eine Schauspielerin, die wohl mal bei Otto - Der Film mitgespielt hat und ein obskurer Professor, der sich gerade ärgert, dass er im nächsten Jahr in Deutschland nicht sein Collegefootballteam sehen kann.

Ich bin jetzt unschlüssig; ins Bett gehen, oder noch weiter mich vom Stream berieseln lassen... Hm...

Dienstag, November 04, 2008

Cambio. Si puede!

...das ist nämlich Barack Obamas Slogan auf Spanisch übersetzt; mit dem er in einigen Battleground States wo es viele spanische Einwanderer gibt, versucht auf seine Seite zu ziehen.

Das schreib ich aber nur, damit ich eine Verbindung zu Spanien habe und jetzt ungehemmt über die Präsidentenwahl in Amerika schreiben kann...

Ich weiß selber gar nicht, warum mich das so interessiert; vor vier Jahren kann ich mich noch erinnern, wie mein Englischlehrer nur etwas davon sagte, dass er hoffe der richtige würde gewinnen - was ja dann in die Binsen gehen sollte, um ein bisschen Brecht einfließen zu lassen.

Ich weiß nicht; es ist diese Underdogstory, dieses eigentlich Unfassbare, dass ein Farbiger jetzt in den USA Präsident wird. Heute wird Geschichte geschrieben. Wenn MLK noch leben würde, dann könnte er sehen, dass sein Traum in den USA Wirklichkeit werden kann.

Natürlich ist Obama kein Erlöser und gerade bei seinem Deutschlandbesuch hat er ja gezeigt, dass er neben dem Popstar eben doch knallharter Politiker ist (und von den Deutschen mehr Einsatz in Afghanistan fordert, was ich nur befürworten kann, aber das gäbe Stoff für einen neuen Eintrag) - aber, wenn man sich anschaut, wie er die Massen mobilisiert und auch jetzt die Leute für die Wahl begeistert hat (schließlich ist es die höchste Wahlbeteiligung aller Zeiten) - dann kann man wirklich glauben, dass sein Motto - Change - eben nicht nur ein Wahlkampfleitgedanke ist, sondern ein Ziel, was er auch wirklich nach seiner Wahl verfolgen wird.

Hoffen wir, dass er nicht nur gewinnt (und davon muss man ausgehen nach all den Umfragen, die ihn ALLE in Führung sehen), sondern eben auch eine historische Mehrheit für die Demokraten in den anderen Parlamentskammern zu gewinnen.

Und jetzt, da der Tagesschau-Livestream steht (verdammt, er hakt) und die ersten Prognosen reinkommen, kann ich ja beruhigt meinen Abend in die Wahlnacht starten...

Montag, November 03, 2008

Wie im 1. Weltkrieg...

...riecht es immer hier, wenn unsere Vermieterin da war und sauber gemacht hat. Triefender Chlorgeruch in der Luft; nur dass der Franzose und ich es überleben. Scheinbar ist Chlor die Grundlage aller Reinigungsmittel in Frankreich, begegnet einem der auch landläufig an tiefste Ostschwimmhallen erinnernde Geruch doch auch in öffentlichen Einrichtungen wie der Uni. In der war ich heute auch brav, um dann aber doch nichts zu verstehen - bzw. mich versteht keiner; am Freitag noch lustig meinem Kumpanen, dem Luca aus Italien in langsamsten Englisch alles vorgebetet und er brav nickend so getan, als ob er es verstehe, nur um dann danach mir genau das gleiche nochmal auf Spanisch vorzuschlagen. Spanisch, gott warum muss es ausgerechnet Spanisch sein? Heute hat der Prof jedenfalls ganz andere, viel trivialere Vorstellungen von der Lösung der Aufgabe gehabt, mal sehen wie wir das morgen dann deichseln in unserem Triumvirat der aneinander vorbeisprechenden (hm... da muss ich ja gleich an die anonymen aneinander Vorbeisprecher denken) - ich kein spanisch, aber englisch, Luca kein englisch aber spanisch und unser Prof spanisch spanisch...

Wenigstens höre ich tolle Musik und kann auf der Spurensuche danach, heute nämlich im Uniwlan ein williges Macbook gefunden, was mir seine MP3s anbot und dann völlig überraschend bei einem Spanier eine ziemlich nette erkleckliche Sammlung von gutem Electronicakram erspäht, in Wikipedia vom Namensvetter Lüül der mit Nico anbandelte (und mich daran erinnert, dass ich mal wieder The End von ihr hören muss) bei den Haschrebellen hängen bleiben. Wenn denn nur mal Zeit da wäre, unbesorgt deren Geschichte zu lesen.
Naja immerhin hab ich dem Spanier eine Datei mit meiner Emailadresse hinterlassen, vielleicht kann man sich ja mal treffen.

Zum Mietezahlen hat es dann nicht mehr gereicht, da das eine halbe Weltreise in die Gegenrichtung ist; dafür als Belohnung im örtlichen Lidl, nicht etwas "zarte Heringsfilets" oder widerlichen Stollen entdeckt, sondern grünes Pesto gefunden! Lecker, wird mir morgen in der Uni hoffentlich gute Dienste leisten.

...Denn in spanischen Unis ist es sehr populär selbst mitgebrachte Speisen in den dafür bereit gestellten Mikrowellen zu erwärmen, was nicht nur einen finanziellen Aspekt hat und so mein von Motorradreparaturen zerfressenes Portemonnaie (ja noch in alter, aus Nostalgie!) schont, sondern auch einen gesundheitlichen Aspekt - schließlich gibt es in Móstoles als Beilage IMMER Fritten. So stand ich dann auch heute an, um die aus den letzten Resten geschüttelten Nudeln mit einer Championtütensuppenvariation (und zwar derart, dass diese die Konsistenz von Tapetenkleister hatte) in der heute schon gut genutzen (von den diversen Essensrückständen im Garraum zu schließen) zu erwärmen. Als Nachtisch gab es dann, ausgetrocknete Kroketten, die noch von unserem allwöchendlichen Kochen mit Tobi und Uwe übrig geblieben waren, weil der Ösi die unbedingt im Rohr (auf deutsch im Backofen machen wollte), aber das ist eine andere Geschichte.

Dienstag, Oktober 28, 2008

Granada- und Toledobilder jetzt online

Da das Wetter heute so beschissen war, hab ich einfach mal beschlossen heute nicht zum Frisbeetraining zu gehen (zumal da eh keiner allzu großen Wert auf meine Anwesenheit legt) und die Zeit zu nutzen, endlich mal Bilder bei Flickr hochzuladen.

Deshalb gibt es ab sofort meine Bilder von Toledo, vom 5.10.2008 und auch meine Bilder vorerst von Granada. Leider habe ich am ersten Tag vergessen meine Kamera (eine robuste, schwere Olympus C3030) mitzunehmen, so dass es erst Bilder vom zweiten und dritten Tag gibt. Macht aber nix, da der Quotenösi, der Uwe dafür am ersten Tag Bilder geschossen hat und mir die hoffentlich morgen zum wöchentlichen Bioleknachahmen mitbringt.

Da mein karges Zeitbudget dann doch nicht zum ausführlichen kommentieren ausreichst, gibt es jetzt erstmal nur die verlinkten Diashows von Flickr.

Toledo, 5.10.2008 mit Tobi und Uwe:


Granada 17.10. bis 19.10.2008 mit einem Haufen ERASMUS-Studenten (die ich aber nicht fotografiert habe, sehen eh aus wie aus dem jeweiligen Land die Leute):

Scheißwetter, jetzt auch hier.

Auch wenn ich vielleicht in all den letzten Tagen etwas arg sehr die Heimat vermisse - der Regen hat mir nicht unbedingt gefehlt. Den hab aber jetzt trotzdem bekommen - den ganzen lieben Tag lang, also genauer gesagt schon seit gestern abend regnet es hier in Madrid und perfiderweise auch in den Vororten, wo ich mein Studium verdinge.

Dass ich seit gestern abend auch immer noch Wäsche auf der Leine habe, passt da nur zu gut ins Bild - herrje es konnte ja keiner ahnen, dass es jetzt gar nicht mehr aufhören würde und wir mit dem gleichen Wetter gestraft werden, was wohl in Deutschland nun schon einige Wochen sein Unwesen treibt.

Bleibt immerhin noch meine holde Schwester, die mir gestern auch reumütig mitteilte, dass sie schon mal mitleide mit ihren Verwandten, die nicht jeden Tag 30 Grad Sonne haben. Ja Schwesterherz, ab heute kannst du eine Person mehr bedauern!

Dienstag, Oktober 21, 2008

Ich bin dabei...

Jaja, alle sitzen mir im Nacken und wollen Bilder von Toledo oder Granada sehen. Aber ich habe keine Zeit; ich arbeite aus der Ferne für die Heimat (um die Motorradsanierung zu finanzieren) oder für die Heimatuni (deren Lehrstuhladmin meine simple LDAP-Installation nicht versteht) am Freitag.

Aber, nichtsdestotrotz habe ich heute um kurz nach 0 Uhr die freudige Nachricht erhalten, dass ich nicht auf der Warteliste verschimmel, sondern am 8. / 9. November mein Gastfrisbeeteam in der Spanischen Open Liga unterstützen darf.

Ich bin zwar noch etwas skeptisch, weil wir zum einen auf Sand spielen und zum anderen, weil der Führungsstil des hiesigen Teams, doch etwas anderes ist, als ich es gewohnt bin. Es werden ungewöhnlich klare Ansagen gemacht, wer wo spielen soll; so werde ich nur in der Verteidigung spielen und muss Spielzüge auswendig lernen; was ja ansich nichts Schlechtes ist; einzig habe ich meine Zweifel, dass das Team strukturiert genug ist, das auch umzusetzen.

Hinzu kommt, dass die hiesige Spielweise (keine Overheads werden geworfen; ich muss meist kurz spielen, oder im Aufbau aushelfen) meiner Spielweise in Dresden gar nicht entgegenkommt (dort spiele ich meist tief und lauere in der Endzone auf die Scheiben).

Naja, wie dem auch sei - in drei Wochen, werde ich es am Strand des Atlantiks wissen. :) Ich mache mir eigentlich nicht allzu viele Hoffnungen, aber da ich ja in Dresden dieses Jahr gar keine Liga gespielt habe (weil wir kein Team zustande gebracht haben), freue ich mich auf Ultimate auf hohen Niveau.

Mittwoch, Oktober 08, 2008

Stell dir vor es ist Uni...

...und keiner geht hin (erst wollte ich ja mich bei Tucholsky entschuldigen, dann bei Brecht und nun muss ich lesen, dass ich mich beim Ami entschuldigen muss), naja wie dem auch sei.

Sehet selbst, oh ihr mündigen Leser:



Die Antwort fand sich dann, nachdem ich erstmal schön meinen Rechner aufgeräumt hatte, dann doch in Form eines unscheinbaren Zettels, an der Tür:
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Nach etwas umherirren im Laboratorium hatte ich dann auch meine Gruppe gefunden und hab mich leidlich mit meiner "Professorin" verständigt (übrigens, an obigen Zettel sieht man schön, dass in Spanien oft auf den Titel und Co verzichtet wird).

Mal schauen, ob ich das alles richtig verstanden habe...

Im Anschluss dann Aplicaciones para la Web war dann sehr gemütlich :)

PS:Mannnnnnn hat das lange gedauert das Video aus dem iPhone YouTube-tauglich zu machen (der Ton war Mist; zum Glück hab ich es dann mit iMovie direkt hochladen können - ich liebe meinen Mac)

Strategies against architecture I

Da ich ohne Tochter meiner Schwester ja nicht den Schneid beim bloggen abnehmen kann, geschweige denn es meine textlichen Fähigkeiten es zulassen, lass ich nun die geballte Kraft der Bilder sprechen:

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Eingang zum Campus in Móstoles, hinten auf der Anhöhe das Rektorat der Uni.

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Weite Wege, bei denen auch ein Panzer Platz hat, kennzeichnen den Campus. Übrigens, kürze ich wie auch die meisten anderen Studenten natürlich querfeldein über den Rasen ab.

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Welche Firma, mag wohl hier ihre Hände im Spiel gehabt haben? Hat das Geld nicht mehr für Fenster gereicht?

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Erfolgreiche Promotionen werden mit Gedenksteinen geehrt! An welcher deutschen Uni gibt es das denn? (bei den Informatikern sind es bis jetzt 10 oder so...)

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Auch innen im Bunker, wird nicht gerade Understatement betrieben. Welch' schimmernde Persönlichkeiten sich in diesen edlen Gefilden herumtreiben (zum Glück sieht man auf dem Bild, den bedauernswerten Zustand meiner (für meine Schwester: unechten) Chucks nicht)

Immer noch nicht genug? Hier gibt es den Rest der Bilder.

Dienstag, Oktober 07, 2008

Erster Tag und so...

Demnächst wird der Fluxcompensator angeschmissen und noch einiges ergänzt. Ansonsten, aufgrund mehrfacher Anfragen einige Worte zum ersten Tag an der Uni.

Student bin ich immer noch nicht, aber auf einen guten Wege dahin, im Auslandsbüro hat man diesmal keine Witze über mein doch etwas veraltetes Bild auf den Bewerbungsunterlagen gemacht (bei dem ich mit langen Haaren in voller Pracht erstrahle), sonder mir mitgeteilt, dass die Immatrikulationssoftware nicht funktioniert und ich wohl meine Zugangsdaten per Mail erhalten werde.

Wenn ich es morgen nicht vergesse, dann nehme ich auch mal die gute alte Olympus mit und mache ein paar Bilder vom Campus im Stile von Brasilia.

Jedenfalls, um gleich eine andere Frage zu beantworten - nein ich spreche noch nicht perfekt Spanisch im Gegenteil relativ schlecht noch; nun meine erste Vorlesung war im Kreise von 5 Kommilitonen ganz entspannt und der Prof war sehr nett und scheinbar auch witzig... Jedenfalls hat er auch ganz passabel gesprochen, so dass Hoffnung besteht, ihn irgendwann mal verstehen zu können. Der Stoff ansich war relativ überschaubar und ich habe den Kram auch größtenteils verstanden, jetzt muss ich nur noch den Kniff mit den Gruppenarbeiten herausbekommen...

Nach der Vorlesung habe ich dann Luca getroffen, ein Erasmusstudent aus Italien - was witzig ist, hat mir doch noch Christian aus Italien beim Mittagessen (gebratene Eier nach Art des Hauses - mir schein meine Oma war schon mal in der Kantine in Mostoles) gesagt, dass typische Namen für Italiener eben Luca wären :D (Ich hab ihm gesteckt, dass Christian populär zu meiner Zeit in Deutschland war. Mit dem Italiener musste ich spanisch sprechen, weil er Englisch nicht wirklich kann. War gar nicht mal so schwer...

Dienstag, September 23, 2008

Lecker, lecker

Neulich, in der "Mensa" in Vicálvaro:

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Nein, hat nichts mit meiner kleinen Nichte zu tun, sondern ist ein extrem unappetitlich aufbereiteter Cappucino-Pudding-Verschnitt. Aber bezahlt ist bezahlt und Uwe, der Sack, hat das letzte Melonenstück vor mir weggeschnappt!

Lost in Translation...

...habe ich vor meiner Abreise noch gesehen. Ein guter Film, der stimmig das Gefühl herüberbringt, in einer Welt zu leben, wo man sich fremd vorkommt und auch als Fremder wahrgenommen wird.

So ähnlich geht es mir, nach nun schon 3 Wochen Madrid, bzw. Spanien. Ich hätte nie gedacht, dass diese Sprachbarriere eine solche Auswirkung hat. Ich habe zwar nun schon jetzt die zweite Woche meinen Einstiegssprachkurs, aber die Fortschritte sind mühselig und werden von Spaniern, die grundsätzlich sehr schnell sprechen auch wiederum schnell zunichte gemacht.

Ich gehe durch die Straßen, und natürlich kann ich inzwischen schon wieder wie damals in Südamerika aus dem Genuschel die Zahlen erkennen und auch so halbwegs problemlos einkaufen (sieht man mal davon ab, dass man immer ewig vor den Regalen steht, um etwas "schönes" zu essen zu finden); ja neulich so gar an der bedienten Obst- und Gemüsetheke Paprikas ergattert, aber das war es auch schon.

Natürlich kann ich im Gegensatz zum Protagonisten obigen Filmes auch die Wörter lesen und mit viel Mühe und geduldigen Nachschlagen mir auf vieles einen Reim machen, aber doch bleibt mir die Sprache noch fremd. Im Sprachgewitter sitze ich regungslos da, wenn mich Leute ansprechen, um mich nach dem Weg zu fragen (immerhin werde ich nicht sofort als Ausländer identifiziert), dann kann ich nur mit den Schultern zucken oder "No se!" (ich weiß es nicht) sagen. Beim Frisbeetraining bin ich der einzige, der nicht richtig gut Spanisch kann, werden Übungen erklärt, so muss ich mir aus den wenigen verstandenen Brocken und durch meine Erfahrungen aus Deutschland einen Reim daraus machen. Im Spanischunterricht, kann ich zum Glück auf Uwes passable Sprachkenntnisse zurückgreifen, wenn ich wieder mal die Übung nicht verstanden habe.

Wenn ich mich durch die Menschenmassen in der Metro bewege, dann komme ich mir fremd vor - beim Frisbee sehe ich jetzt die Parallelen zu den Ausländern die bei uns gespielt haben; die haben auch oft nichts verstanden und unser Spielsystem zum Einsturz gebracht.

Die Vorstellung in knapp 2 Wochen jetzt mehrere Fächer komplett in Spanisch zu besuchen, wird durch das Bild von asiatischen Studenten in unseren Vorlesungen in Deutschland, die immer nicken, grinsen und dann nichts verstehen, sehr lebhaft.

Dazu kommt natürlich, dass mir auch die Wohnung fremd ist, dass die gewohnte Umgebung mit all den vertrauten Gesichtern so fern ist; in meinen Träumen kommen in letzter Zeit viele meiner Freunde vor, bis ich schließlich im Traum realisiere, dass sie so ungreifbar fern sind...

Freitag, September 19, 2008

Móstoles, ich war schon einmal da!

Dank modernster Technik, kann ich nun auch schon einmal zeigen, dass ich mich jetzt auch als Autorenfilmer betätige:

Überleben in Madrid - Teil 1

Heute... was mach ich wenn ich Backpulver brauche.

Antwort, einfach zum Lidl gehen und dort franzözisches kaufen. Habe ich auch schon in Deutschland ausprobiert (also genau dieses franzözische Backpulver), klappt.

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Ich weiß jetzt auch wie web 2.0 geht...

Deshalb in Zukunft mehr Medien. Flickr (und mein hundealter Yahooaccount ging sogar, nett) und YouTube Accounts sind erstellt.

Mittwoch, September 17, 2008

ERASMUS und meine Eltern dachten, ich würde hier studieren...

...naja ganz so schlimm ist es doch nicht, aber es ist schon ganz lustig, was man im so für Leute trifft, die ERASMUS nutzen und was deren Ansichten sind.

Jedenfalls, war heute ERASMUS-Party angekündigt, zumindestens hat so ein Typ auf Facebook alle möglichen Leute eingeladen. Da ich ja seit Montag endlich jeden Tag Spanisch lerne, und somit auch in den Kontakt mit anderen Leuten komme, habe ich auch einige Deutsche, bzw. deutsch sprechende Leute getroffen.

Jedenfalls, ich sitze heute beim Mittag mit Uwe, meinem neuen Quotenösifreund, der echt ziemlich lässig ist und plötzlich werde ich gefragt: "kann ich dich mal ganz kurz stören". "Sí claro", sag ich und dann heißt es: "ich hab gehört, dass du weißt wo heute die Party ist, kannst du mir sagen wo?". Dann konnte ich dem schüchternen Landsmann nur antworten, dass ich zwar mittels Facebook eingeladen worde, aber alles vergessen hab und gar nicht weiß wo sie ist.

Die Frage, ob er bei Facebook wäre, wird verneint, ja mehr nich, ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dort eine gewisse Abneigung mitschwingt. Jedenfalls, gebe ich ihm den Rat, sich kostenlos bei Facebook anzumelden.

Es ist 22:54 Uhr, ich bin viel zu spät bei Uwe, um mit ihm zusammen für die vermeintliche Supererasmusparty vorzuglühen, jedenfalls nippen wir dann so lange aus unserer 1l Bierflasche auf einem öffentlichen Platz (auf der Straße ist der Alkoholkonsum verboten), dass wir die Metro verpassen und nur noch so zur vermeintlichen Party kommen, dass wir für 10 EUR Eintrittm nur noch 2 Geränke bekämen.

Aber, vor Ort, erwartet uns nicht nur ein lebendsrettener Backer mit Schatten, sondern auch eine ellenlange Schlange; obwohl ich mich beherzt reindränglele, fassen wir bald den Beschluss im Zentru irgendwo Party zu machen...

Nur wo... angekommen im Zentrum, ist es schwierig den ganzen Bauernfängern auszuweichen, die einen auf vermeintliche kostenlose Party einladen wollen. Wir sind in einer Cocktailbar und es gibt einen widerlichen Minilikör umsonst, danach werden alte Gassenhauer auf der Tazfläche gespielt (Pump up the jam) - ich bestelle mir gerade einen Caipi, als die Meute auch schon wieder zur nächsten Disse hotten möchte.

Mit zwei Belgierinnen, einer Deutschen und einem Italiener im Schlepptau bewundern wir von außen die äußerst erotische Darstellung der Frau im Club selber. Nach dreißig Minuten Diskussion und nicht zu knappen Gaffen, entscheide ich mich, den Heimweg, nach einem kurzen Bierstopp, aufzunehmen.

Bei Plaza des Cibeles, frage ich nach der Linie N6 und verpasse nur um Haaresbreite meinen Nachtbus, der dan auch in nullkommanichts mich aussuckt und ich mich dank iPhone problemlos orientieren kann...

Freitag, September 12, 2008

Torrefacto...

...oder wie man in Madrid Kaffee zubereitet. Ins Ausland gehen, heißt ja nicht, nur den Freunden temorär Lebewohl zu sagen, sondern auch die vielen liebgewonnenden Traditionen zuhause zu lassen. Nun, ich kann mich gut damit anfreunden, dieses Jahr nicht zum Oktoberfest zu fahren, wie ich hier schon wieder mehrfach darauf angesprochen wurde, aber bei den Ess- und Trinktraditionen wird es dann schon ein bisschen schwer.

Da wäre zum Beispiel Kaffee, das schwarz-heiße Gold, dass mich tagtäglich antreibt. Kaffee wird in Spanien nicht so getrunken wie bei uns in Deutschland. Ich muss mal einen echten Spanier fragen (hm... erstmal einen finden), was die überhaupt trinken als Ersatz - jedenfalls Kaffee so wie bei uns, gibt es im normalen Haushalt nicht. Und weil es den dort nicht gibt, gibt es natürlich auch logischerweise in meinem Supermercado keinen zu kaufen. Also, zumindesten, keinen gemahlenen Kaffee, wie man ihn von uns aus kennt. Es gibt hier nur diesen widerlichen löslichen Aufgusskaffee und Espresso!

Espresso? Ja, aber das ist doch etwas, womit ich mich arrangieren könnte, zumal ich in unserer übersichtlichen Küchengeräteausstattung (Kühlschrank) noch eine Espressokanne (eine schlechte Kopie einer Moka Express) entdeckt habe. Also Espresso gekauft, natürlich den billigsten, damit mehr Geld fürs Adlerbrau übrig bleibt!

Nun, der so gewonnene Espresso entsprach nicht ganz meinen Vorstellungen; zuerst dachte ich, es sei der schlechten Espressokanne geschuldet, die ihren Henkel schon nach der 4. Verwendung, verachtungsvoll abstieß und auch nicht mehr 100% dicht ist (was, den unangenehmen Effekt hat, dass man sie sehr voll machen muss, damit der Druck noch reicht); aber nachdem die doch recht spärlichen 250g Espresso nach einer aufgebraucht waren, habe ich mir dann doch mal versucht die verschiedenen Sorten im Supermercado anzuschauen.

Von solchen Verbrechen wie Espresso der kein Koffein hat (übrigens, gibt es hier auch Koffein-freie Cola) und schon verdächtig klingenden Sorten die im Namen "Mezcla" führten, hab ich noch Sorten gefunden, bei denen als Inhaltsstoffe Zucker aufgeführt ist. Zucker? Ja richtig, Zucker. Meine Sorte bestand aus 50% tueste natural und 50% torrefacto. Hmm... das Wörterbuch im iPhone kannte natürlich kein torrefacto, so dass ich schließlich zu der Sorte 100% Columbia griff.

Zuhause dann, in LEO nachgeschaut: torrefacto - geröstet. Geröstet? Hm... ja aber sicherlich, aber was sind denn dann die anderen 50%? Die nackten Bohnen zerstampft frisch vom Strauch, oder was?

Die Rettung jedenfalls, war dann, wie so oft, Wikipedia - in der dann unter Kaffee tatsächlich auf die spanische Eigenheit des torrefacto hingewiesen wird, einer besonderen Röstung mit Zuckerbeigabe (*wurg*).

Und was soll man sagen, der 100% Columbia ist dann auch ganz in Ordnung. :)

In Spanien wird auch nur mit Wasser...

...gekocht. Wenn dieses auch meist aus dem Supermercado stammt. Wobei meine beiden Mitbewohner (ein islamischer Franzose und ein indonesischer Christ) locker, fröhlich mit dem Leitungswasser kochen.

Die Quellenlage (sic!) im Netz ist widersprüchlich; wohl kann ich davon ausgehen, dass ich nicht elendig verrecken werde, wenn ich Leitungswasser trinke, oder es zum Kochen nehme - aber wenn es im Supermercado nun einmal 5l Wasser zum Preis von 70ct gibt, dann muss da etwas dran sein. Und so bin, ich dann auch fast jeden 3. Tag damit beschäftigt 5l Kanister in meine Bude zu befördern. Wobei ich nicht so geizig sein sollte, die Billigsorte schmeckt irgendwie komisch. Ich habe jetzt mal für 1 EUR 5l von Nestle und dann für 1.99 EUR noch eine andere Sorte gekauft. Ich werde meine Ergebnisse hier berichten...

Zum Kochen, was kocht man denn eigentlich in Spanien. Nun, keine Ahnung, da ich mir am Tag z.Zt. unter anderem mit dem Internet vertreibe, habe ich herausgefunden, dass die landläufig als spanisches Nationalgericht wahrgenommene Paella wohl nur eine Spezialität von Valencia ist. Da ich dafür benötigt Zutaten (Safran) auch noch nicht in meinem Supermarkt erspäht habe, bleibe ich erstmal bei den klassischen studentische Variation von Nudeln mit Tomatensoße, bzw. Tomatensoße mit Nudeln. :) Naja, ganz so trist ist es nicht, Rezepte werden hier folgen.

Für das Wochenende habe ich mir dann stilecht, aber mal wieder etwas leckerererereres vorgenommen - ich glaube ich habe eine Packung Fertigempanadas (die nur noch ihrer spanisch-instruierten Füllung) erwarten, ergattert. Vielleicht mache ich aber auch einfach Tortillas gefüllt mit einer Variation aus Hackfleisch und Gemüse... Hm, ich glaub ich muss bald Mittag machen...

Donnerstag, September 11, 2008

ERASMUS, verdammt nochmal

Okay, bin jetzt also schon ein paar Tage in Spananien und muss mich mal doch so langsam darum, kümmern, dass ich meine Bestätigung meiner Hochschule bekomme. Die hat es nachdem, ich die Unterlagen im April abgeschickt habe, noch nicht nach Deutschland geschafft - was aber, den Erfahrungsberichten von anderen zu urteilen nach, nichts ungewöhnliches ist. Ich gebe zu, vielleicht hätte ich die Bewerbung nicht in Englisch schreiben sollen, aber die TU Erasmus Seite, ließ das ausdrücklich zu :) Dafür habe ich, mein Transcript of Records, also das was ich bisher an der Uni schon geleistet habe, ins Englische übertragen; wobei die Dame vom Prüfungsamt meinte, dass müsste ich doch gar nicht. Was natürlich schon irgendwie lächerlich ist, dass ich die Bewerbung, die sich eh kein Schwein durchliest (die aber trotzdem ganz toll war) in der Landessprache schicken soll, aber die Übersicht über meine Leistungen, mit der sich die fremde Hochschule einen Überblick über meine Leistungen verschaffen kann, kann ruhig in deutsch bleiben, so dass diese kein Schwein in Spanien versteht... Dass das Prüfungsamt dann nicht einmal eine offizielle Liste von Übersetzungen der deutschen Vorlesungen hat, passt dann sehr gut ins Bild...

Jedenfalls, hab ich jetzt meinem vermeintlichen zuständigen Büro (oficina relaciones) hier in Madrid, eine schöne Mail auf spanisch geschrieben, die mich bestimmt eine Stunde gekostet hat; und dann hab ich doch keine tollen Begrüßungs- und Verabschiedungsformeln gefunden... oh mann.

Heute abend dann wieder Frisbeetraining, ironischerweise auf dem Campusgelände (aber nicht mein Campus...).

Dienstag, September 02, 2008

Nicht mehr CHE, aber dafür trotzdem noch alles nur Spanisch

Nun, nachdem in Südamerika der Entschluss gefasst wurde, Spanisch zu lernen, habe ich es zwei Jahre später auch geschafft nach Madrid für ein Auslandssemester mich zu verabschieden.

Zur Zeit muss ich mangels Internetanschluss noch mitten auf der Straße schwarz surfen. Dafür erst einmal ein großes Dankeschön an WebSTAR (die irgendwie ein Provider oder so etwas ähnliches in Madrid sein müssen).

Aber immerhin, sitze ich jetzt nicht mehr mitten auf dem Bürgersteig, sondern schon auf einer Bank vor einem kleinen Lebensmitteluniversalladen.

Demnächst dann mehr...