Montag, November 03, 2008

Wie im 1. Weltkrieg...

...riecht es immer hier, wenn unsere Vermieterin da war und sauber gemacht hat. Triefender Chlorgeruch in der Luft; nur dass der Franzose und ich es überleben. Scheinbar ist Chlor die Grundlage aller Reinigungsmittel in Frankreich, begegnet einem der auch landläufig an tiefste Ostschwimmhallen erinnernde Geruch doch auch in öffentlichen Einrichtungen wie der Uni. In der war ich heute auch brav, um dann aber doch nichts zu verstehen - bzw. mich versteht keiner; am Freitag noch lustig meinem Kumpanen, dem Luca aus Italien in langsamsten Englisch alles vorgebetet und er brav nickend so getan, als ob er es verstehe, nur um dann danach mir genau das gleiche nochmal auf Spanisch vorzuschlagen. Spanisch, gott warum muss es ausgerechnet Spanisch sein? Heute hat der Prof jedenfalls ganz andere, viel trivialere Vorstellungen von der Lösung der Aufgabe gehabt, mal sehen wie wir das morgen dann deichseln in unserem Triumvirat der aneinander vorbeisprechenden (hm... da muss ich ja gleich an die anonymen aneinander Vorbeisprecher denken) - ich kein spanisch, aber englisch, Luca kein englisch aber spanisch und unser Prof spanisch spanisch...

Wenigstens höre ich tolle Musik und kann auf der Spurensuche danach, heute nämlich im Uniwlan ein williges Macbook gefunden, was mir seine MP3s anbot und dann völlig überraschend bei einem Spanier eine ziemlich nette erkleckliche Sammlung von gutem Electronicakram erspäht, in Wikipedia vom Namensvetter Lüül der mit Nico anbandelte (und mich daran erinnert, dass ich mal wieder The End von ihr hören muss) bei den Haschrebellen hängen bleiben. Wenn denn nur mal Zeit da wäre, unbesorgt deren Geschichte zu lesen.
Naja immerhin hab ich dem Spanier eine Datei mit meiner Emailadresse hinterlassen, vielleicht kann man sich ja mal treffen.

Zum Mietezahlen hat es dann nicht mehr gereicht, da das eine halbe Weltreise in die Gegenrichtung ist; dafür als Belohnung im örtlichen Lidl, nicht etwas "zarte Heringsfilets" oder widerlichen Stollen entdeckt, sondern grünes Pesto gefunden! Lecker, wird mir morgen in der Uni hoffentlich gute Dienste leisten.

...Denn in spanischen Unis ist es sehr populär selbst mitgebrachte Speisen in den dafür bereit gestellten Mikrowellen zu erwärmen, was nicht nur einen finanziellen Aspekt hat und so mein von Motorradreparaturen zerfressenes Portemonnaie (ja noch in alter, aus Nostalgie!) schont, sondern auch einen gesundheitlichen Aspekt - schließlich gibt es in Móstoles als Beilage IMMER Fritten. So stand ich dann auch heute an, um die aus den letzten Resten geschüttelten Nudeln mit einer Championtütensuppenvariation (und zwar derart, dass diese die Konsistenz von Tapetenkleister hatte) in der heute schon gut genutzen (von den diversen Essensrückständen im Garraum zu schließen) zu erwärmen. Als Nachtisch gab es dann, ausgetrocknete Kroketten, die noch von unserem allwöchendlichen Kochen mit Tobi und Uwe übrig geblieben waren, weil der Ösi die unbedingt im Rohr (auf deutsch im Backofen machen wollte), aber das ist eine andere Geschichte.

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